Zur Startseite

Ortsgruppen

Insektenfreundlicher Naturgarten

Muss es denn immer Rasen sein? Oder können wir uns auch im Garten mehr Vielfalt leisten: Einen Teil der Wiese wachsen lassen, weniger düngen und nur zwei bis dreimal im Jahr, statt wöchentlich mähen, gibt Blütenpflanzen und damit Bienen und Schmetterlingen Lebensraum.

Am besten ist einfach abwarten. Wenn man nicht mehr düngt und anstatt zu mähen im Liegestuhl liegt, werden sich über die Jahre Blumen in der Wiese einfinden. Je nachdem wie naturnah das Wohnumfeld aussieht, kann das allerdings dauern. Um es heimischen Wiesenpflanzen zu erleichtern, kann man die Grasnarbe auf einer kleinen Fläche aufreißen oder dort die oberste Schicht abtragen und Sand zum Ausmagern einarbeiten. Wer nicht warten will, kann mit speziellem Saatgut aus der Region arbeiten (Infos zu regionalen Saatgutanbietern bei der BN-Kreisgruppe Roth).

Auch in Blumenbeeten und Blumenrabatten kann man viel für Insekten tun: Bitte nur Blumen säen oder pflanzen, die bei uns auch heimisch sind. Nur so haben Sie Gewähr, dass Bienen und Hummeln sie auch besuchen. Gefüllte Blüten sehen zwar schön aus, doch sie wurden so gezüchtet, dass sie weder Nektar geben noch Pollen produzieren. Wichtig sind auch früh und spät blühende Arten, um die ganze Saison über Blütenangebote für Insekten zu bieten. Eine Liste von Blumen, die von Bienen und Schmetterlingen gerne besucht werden finden Sie im Internet unter www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/garten.html.

Auch auf dem Balkon kann jeder ein kleines Paradies für Biene, Schmetterling und Co. schaffen. Viele heimische Blumen und Küchenkräuter gedeihen auch im Balkonkasten. Wer nicht gerne gießt, kann z.B. auch trockenresistente Pflanzen wie Fetthenne pflanzen. Rankende Pflanzen schaffen auch gleichzeitig einen Sichtschutz zum Nachbarn. 

Viele heimische Sträucher bieten Futter für Insekten und Vögel. Eine Wildsträucherhecke ist bunter und abwechslungsreicher als eine langweilige, dauergrüne Thujamauer, in der kein Vogel brüten mag und keine Biene summt. Was noch wichtig ist: Finger weg von jedem Gift, egal ob Unkrautvernichter, Schädlingsbekämpfer oder Schneckenkorn. Man vernichtet nebenbei immer auch Kleingetier, das man gar nicht treffen wollte. Unordnung zulassen: unaufgeräumte Ecken im Garten, Laubhaufen und stehen gelassene Blumenstängel im Herbst, Reisig in einer Ecke, alles das kann bewohnt und gefressen  werden und dient so dem Leben. Eine Vogeltränke hilft nicht nur den gefiederten Freunden in Trockenzeiten, auch viele Insekten besuchen die Wasserstelle und "tanken voll". Und zuletzt: Kein Torf im Naturgarten: Torfabbau zerstört Moore: einzigartige, hochbedrohte Lebensräume und hocheffiziente CO2- Speicher. Rückfragen und Informationen bei der BN-Kreis gruppe Roth, roth@bund-naturschutz.de, 09171-63886.