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Vögel haben auch im Winter Durst

Wildvögel brauchen das ganze Jahr über Wasser zum Trinken oder Baden. Bei Schnee und Eis haben es die Tiere schwer, frisches Wasser zu finden. Durst haben sie trotzdem, besonders wenn gefüttert wird. Der BUND Naturschutz gibt Tipps zum Aufstellen von eisfreien Wassertränken im Winter.

 

 

Vögel müssen auch im Winter trinken. Sind natürliche Pfützen und andere Trinkstellen wie Teiche und Seen zugefroren, geraten die Tiere in Bedrängnis. „Notfalls fressen Vögel auch frischen Schnee und stillen so ihren Durst. Ist der Schnee aber vereist oder stark verschmutzt, hilft er ihnen wenig“, weiß Richard Radle von BN-Kreisgruppe Roth. Besonders gefährlich ist starker Frost bei gleichzeitiger Trockenheit. Die Tiere müssen dann weit fliegen, um Wasser zu finden. Dadurch verschlechtert sich ihr Energiehaushalt, was lebensbedrohlich sein kann. Eine Frostnacht kostet die Vögel viel Kraft. Ein futterreicher Garten oder verlässliche Futterstellen können dabei helfen, schnell Energie aufzutanken. Viele Vogelfreunde vergessen aber, dass die Tiere neben dem energiereichen Futter auch sauberes Trinkwasser benötigen. „Blickt man in die Gärten, sieht man viele Futterstellen. Wasser bietet kaum jemand an. Dabei macht gerade trockenes Körnerfutter die Vögel besonders durstig“, so Radle. 


Aus diesem Grund bittet der BUND Naturschutz, den Garten wildtierfreundlich zu gestalten und Wassertränken anzubieten. Eine flache Schale mit frischem Wasser reicht schon aus. „Die Vogeltränke sollte an einem übersichtlichen Ort aufgestellt werden, damit sich die Tiere bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen können“, erklärt Radle. Dornenbesetzte Sträucher und Hecken in der Nähe bieten den perfekten Fluchtort, da kleine Vögel rasch zwischen die dichten Zweige schlüpfen können. 

 

Tiefe Temperaturen lassen das Wasser in der Schale schnell zufrieren. Die einfachste Lösung ist, das Eis zu entfernen und frisches, lauwarmes Wasser nachzufüllen. Einen einfachen Do-It-Yourself-Tipp verrät Radle: „Wassertränken können mit Hilfe einer Kerze oder eines Grablichtes lange eisfrei gehalten werden. Das Grablicht am besten in einen Betonring oder durchlöcherten Übertopf stellen, damit der Luftaustausch gewährleistet bleibt und die Kerze nicht ausgeht. Eine flache Keramikschale mit Wasser wird dann einfach daraufgestellt.“ Lässt man die Kerze nur tagsüber brennen, kann sie mehrere Tage genutzt werden. Das Wasser muss aber täglich gewechselt werden. Nicht nur, weil es über Nacht wieder zufriert, sondern aus hygienischen Gründen. Saubere Trinkstellen verhindern das Übertragen von Krankheiten.

 

Manche Vögel baden bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Die Kälte scheint sie nicht zu stören. Sie reinigen damit ihr Gefieder und versuchen Schmutz und unwillkommene Parasiten loszuwerden. Viele Vögel haben auch einfach Spaß am Baden, besonders, wenn es nach einer längeren Frostperiode wieder milder ist und der Stress um den eigenen Energiehaushalt, nachlässt. Wer ein Vogelbad anbieten möchte, muss nur wenig beachten: „Die Bäder müssen flach sein, damit die Vögel darin stehen können. Außerdem sollten sie an einem Ort im Garten platziert werden, der gut überschaubar ist, um lauernde Feinde früh zu entdecken“, weiß Radle. Gerade Katzen nutzen gerne die Unaufmerksamkeit der Vögel während eines ausgiebigen Bades. Ist das Vogelbad richtig aufgestellt, haben die Stubentiger kaum eine Chance.