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Ak Müllvermeidung: Kleidertauschbörse

Mit einer Kleidertauschbörse beteiligte sich der Arbeitskreis Müllvermeidung an der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“, die sich in diesem Jahr dem nachhaltigen Umgang mit Textilien widmete. Auch wenn der große Ansturm in Roth ausblieb, so kamen zahlreiche interessierte Leute, die durchaus fündig wurden und sich mit „neuer“ Kleidung eindeckten.

16.12.2022

 

Im Gegenzug ließen sie eigene Kleidungsstücke zurück. In Gesprächen zeigte sich, dass zunehmend mehr Menschen der Überkonsum aufstößt und sie bewusst gegensteuern möchten. Spätestens seit den Katastrophen in Herstellerländern wie Bangladesh wissen wir alle, unter welch menschenverachtenden Bedingungen ein Großteil unserer Kleidung hergestellt wird um dann zu Schnäppchenpreisen verkauft zu werden. In der sogenannten „Fast Fashion“ jagt eine Kollektion die nächste – bis zu 24 neue Kollektionen im Jahr werden produziert. Durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke im Jahr kauft jede/r Deutsche - und trägt jedes Teil im Durchschnitt nur vier Mal. Die ökologischen Folgen auf allen Stationen der Produktions- und Lieferkette sind verheerend, angefangen beim hohen Energieaufwand, der für die Rohstoffgewinnung, die Herstellung, aber auch für den Transport über mehrere Kontinente und später das Waschen und Trocknen der Textilien nötig ist. Am Schluss landen dann viele der schicken Schnäppchen auf riesigen Müllbergen. Kaum zu glauben, dass 10% der weltweiten Treibhausgasemmissionen bei der Herstellung von Kleidung und Schuhen entstehen. Besonders viel Energie wird für die Herstellung von Synthetikfasern, z.B. Polyester benötigt, aus denen mehr als zwei Drittel unserer Kleidung bestehen. Pestizide und Düngemittel verunreinigen Böden und Wasser. Beim Färben und „Veredeln“ der Garne und Stoffe kommen etliche problematische Chemikalien zum Einsatz, die Lebensräume zerstören, Gewässer verunreinigen, zu vielerlei Krankheiten bei den Beschäftigten in den Produktionsbetrieben führen und die Gesundheit von uns Verbrauchern gefährden. Obendrein verunreinigt das in Synthetikkleidung enthaltene Mikroplastik Abwässer und Meere und gelangt schließlich in unsere Nahrung. Aber auch Baumwolle ist nicht in jedem Fall die bessere Wahl – um ein einziges T-Shirt aus konventioneller Baumwolle herzustellen, werden 15000 Liter Wasser verbraucht. Anders bei nachhaltig hergestellten Textilien aus natürlichen Materialien, beispielsweise Leinen, Wolle, Hanf oder Baumwolle aus Bioanbau: Hier kommen weder Pestizide zum Einsatz noch werden die Felder künstlich bewässert. Nachhaltig hergestellte Textilien sind an verschiedenen Siegeln zu erkennen, zum Beispiel am Grünen Knopf, GOTS oder IVN Best. (Infos zu den Siegeln z.B. auf Siegelklarheit.de) Eine gute Alternative zum Neukauf ist Second-Hand-Kleidung, die in entsprechenden Geschäften gekauft oder bei Kleidertauschbörsen erworben werden kann. Die nächste Kleidertauschbörse in Roth plant der AK Müllvermeidung für den Sommer.