Bauernhofbesuch - Auf dem Hof Merkenschlager in Hauslach
Der Merkenschlagerhof liegt am Rand von Hauslach, einem Ortsteil von Georgensgmünd. Tobias Merkenschlager, seit zwei Jahren alleiniger Betriebsinhaber, hat schon etwas für den Besuch der BN-Kreisgruppe Roth vorbereitet. Auf einem Tisch liegen mehrere Bodenstücke, die er mit dem Spaten aus verschiedenen Flächen herausgestochen hat. „Bodenkunde ist meine Leidenschaft“, sagt der Landwirt. „Ich versuche, mit meiner Bewirtschaftung den Boden immer weiter zu verbessern, denn von diesen 30 oder 40 Zentimetern Boden leben wir“.
Er hat viele Kulturlandschaftsflächen (KULAP) mit großer Fruchtfolge in Bewirtschaftung, z.B. Sommerungen ohne Pestizideinsatz, wobei es dort aber im Moment eine große Unkrautbelastung gibt. „Wenn man vom Hopfen absieht“, so Merkenschlager, „bewirtschafte ich meine Flächen nach ökologischen Gesichtspunkten“. Aber auch beim Hopfen habe sich in Sachen Pestizide viel getan. Heutzutage werde oft wochenlang nicht gespritzt, im Gegensatz zu früher, wo eine wöchentliche Vorsorgespritzung üblich war. Die Flächen für Hopfen, Äcker, Wiesen und Weiden summieren sich derzeit auf etwa 100 ha, davon 60 ha im Mehrfachantrag; 40 ha werden ohne Förderung bewirtschaftet. Die Hauptfrucht ist Hopfen, hier werden aktuell gut 11 ha angebaut. In den letzten Jahren haben sie in neue Hopfengärten und Bewässerung investiert. Auch eine neue Hopfentrocknung, die zum Teil mit Holz befeuert wird, wurde eingebaut. Hier im Spalter Raum gibt es eine geschützte Regionalsorte ,,Spalt Spalter“, die nur hier angebaut werden darf. Ein weiterer Betriebszweig ist die Lieferung von Grünfutter für Pferdehalter. Die Merkenschlagers haben aber auch Milchvieh und Bullenmast. Zurzeit stehen 20 Milchkühe (Gelbvieh und Fleckvieh) im Stall, dazu kommt die weibliche Nachzucht und die Mast der männlichen Rinder. Die Milchkühe sind in Kombihaltung, d.h. sie dürfen auf die Weide und sind im Stall angebunden. „Das Gelbvieh ist unsere Leidenschaft“, schwärmt Tobias Merkenschlager. Die Merkenschlagers nehmen am Erhaltungszuchtprogramm für das Fränkisch Gelbvieh teil. Das Gelbvieh, ein Zweinutzungsrind (Milch und Fleisch), ist auf der Roten Liste gefährdeter Nutztierrassen als gefährdet eingestuft. In Deutschand gibt es derzeit nur noch 1100 weibliche Gelbvieh-Rinder.
Die männlichen Rinder werden gemästet und mit zwei Jahren im eigenen Schlachtraum von einem Auftragsmetzger geschlachtet. Jährlich wird das Fleisch von etwa 20 Rindern direkt ab Hof verkauft. Die Familie Merkenschlager leistet damit einen weiteren wertvollen Beitrag zur regionalen Fleischerzeugung und -vermarktung.
