Besuch in der Gärtnerei Altmann
Bei einem Rundgang durch die Gewächshäuser erfuhren wir von Herrn Markus Altmann viel Neues und Interessantes. So erfordern neue klimatische Bedingungen und Lieferprobleme durch den Ukrainekrieg neue Ansätze, teilweise verändertes Arbeiten sowie eine Anpassung des Sortiments der Gärtnerei.
Die Gewächshäuser werden nun nach den Wintermonaten etwas später aufgeheizt und Jungpflanzen vermehrt zugekauft, um Energie zu sparen. Schon seit einigen Jahren setzt die Gärtnerei Altmann zudem vermehrt auf regionale Pflanzen, hier vor allem auf Wildpflanzen für naturnahe Anpflanzungen in Gärten und Friedhöfen. Eine Beteiligung an dem Projekt „Tausend Gärten – Tausend Arten“, gefördert unter anderem durch das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, ist so nur logisch. Auch kann sich der Betrieb als Regionalgärtnerei bezeichnen, da viele der angebotenen Pflanzen in der Umgebung gezogen werden.
Mit dem Einsatz von torffreier Erde wurde ein weiteres interessantes Thema angesprochen. Leider kann die Gärtnerei Altmann nicht völlig auf Torf verzichten, die Entwicklung der Pflanzen war bei einem Versuch mit torffreier Erde nicht befriedigend. Allerdings wird nur soviel an Torf eingesetzt wie unbedingt nötig. Vermutlich, so Herr Altmann, ist das heutige Saatgut durch entsprechende Züchtung an torfhaltige Erde angepasst worden.
Ebenso kam der doch beachtliche Einsatz von Einwegplastik-Blumentöpfen zur Sprache. Meist können diese nicht weiter verwendet werden und nur wenige Lieferanten nehmen ihre Blumentöpfe wieder zurück. Da gerade schwarzes Plastik, bedingt durch die Infrarot-Technologie der Sortieranlagen, nicht erkannt und damit nicht recycelt werden kann, fallen hier große Mengen an unverwertbarem Kunststoffmüll an.
Aber auch hier macht man sich im Betrieb Altmann Gedanken und versucht, die Plastikmüllberge zu minimieren und Lösungen zu finden.
Ein weiter Punkt war der Einsatz von effektiven Mikroorganismen zur Bodenverbesserung, Pflanzenstärkung und Schädlingsminimierung. Inzwischen ist dies gängige Praxis und hat sich bewährt. Eine gute biologische Lösung, die auch Düngergaben verringern kann.
Beeindruckend war für uns auch die Vielfalt der angebotenen Pflanzen, von duftenden Kräuter und bienenfreundlichen Wildstauden bis hin zu der typischen Balkonbepflanzung war alles vorhanden. Für jeden Garten- und Balkonfreund war das Richtige dabei.
Nach dem Besuch der Gärtnerei konnten wir uns noch im Unverpacktladen „Blumig Unverpackt“ umsehen, ein liebevoll eingerichtetes Lebensmittelgeschäft mit vielen Grundnahrungsmitteln und Delikatessen aus Nah und Fern sowie Kosmetikprodukten und nachhaltigen Gebrauchsgegenständen.
Die Anlieferung der Lebensmittel erfolgt entweder in Papiersäcken oder Mehrwegcontainern, so dass schon hier möglichst wenig Müll entsteht. Mehrweggläser eignen sich nicht nur für Joghurt, sie können auch für andere Lebensmittel wie z.B. Gewürze oder Pulverprodukte eingesetzt werden. So wird auf einfache Art Einwegglas vermieden.
Statt flüssige Kosmetikprodukte in Plastikflaschen werden Seifen, Shampoo etc. als feste Produkte mit den verschiedensten Düften für jeden Anspruch angeboten. Auch hier sind regionale Hersteller aus dem Landkreis zu finden.
Im Anschluss an unseren Rundgang durch Gärtnerei und Unverpacktladen konnten die meisten von nicht widerstehen und es wurde kräftig eingekauft. Nicht wenige Pflanzen machten sich mit ihren neuen Besitzern dann auf den Weg zurück nach Roth.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Markus Altmann und seinem Team für den herzlichen Empfang, die vielen Infos und Tipps.
Es war bestimmt nicht unser letzter Besuch in der Gärtnerei Altmann und bei „Blumig Unverpackt“.