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Grundschüler entdecken den Wald

CHRISTENMÜHLE/ROHR - Was haben eigentlich Gummibärchen mit Rehen zu tun? Das haben sich auch die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen der Grundschule Rohr/Regelsbach gefragt, als sie vom BN Waldreferent Ralf Straußberger durch das Waldumbaugebiet bei Rohr geführt wurden.

28.07.2014

Nach einer kurzen Begrüßung der 30 Schülerinnen und Schüler durch Ralf Straußberger begann die Waldführung nicht bei den Bäumen im Wald, sondern bei einem Endprodukt des Waldes, dem Holz. Am Holzlagerplatz des Sägewerks bei der Christenmühle erklärte er den Kindern am Beispiel einer ca. 150 cm dicken Eiche mit welchen Methoden die moderne Forstwirtschaft das Holz erntet. Des Weiteren wurde den Schülern die stoffliche und energetische Nutzung des Holzes erläutert.

Auf dem weiteren Weg wurden die wichtigsten vorkommenden Baumarten anhand von Blättern, Nadeln und Samen bestimmt. Dabei wurde neben den häufigsten Baumarten Kiefern und Fichten eine ganze Reihe von Laubbäumen gefunden: Eiche, Rotbuche, Spitzahorn, Hainbuche, Birke, Vogelbeere und Bergahorn. Anschließend wurde den Schülern die Notwendigkeit und die Realisierung des Waldumbauprojekts „Zukunftswald Rohr“ verdeutlicht. Bei diesem Projekt machten 35 Waldbauern mit und pflanzten in ihren Wäldern 2011/12 auf ca. 60 Hektar über 200.000 Rotbuchen. Dieses größte Waldumbauprojekt in Bayerns Privatwald wurde auf den Weg gebracht um die Kiefern- und Fichtenwälder in Zeiten des Klimawandels fit zu machen für die Zukunft.

Bei einer kleinen Gruppe älterer Buchen war Artenvielfalt und Totholz das Thema. Dazu lauschten die Kinder den Vogelstimmen. Danach wurde ihnen erklärt, welchen großen Wert dicke, alte Bäume, Baumhöhlen und auch Totholz für viele Tierarten hat, die dort leben.

Beim Thema „Jagd“ durften die Kinder spielerisch erfahren wieso manche Bäume stärker verbissen werden als andere. So wie die Schüler Gummibärchen lieber essen wie trockene Kekse, so fressen die Rehe eben lieber das Laub und die Zweige von Eichen und Tannen und dafür weniger das von Fichten und Kiefern.

Danach durften die Kinder ihre Baumartenkenntnis anhand einer Vegetationsaufnahme testen. Hierzu bildeten die Teilnehmer Gruppen und notierten alle kleinen Bäumchen in einer jeweils abgesteckten Teilfläche. Anschließend wurden die Ergebnisse der Großgruppe präsentiert.

Beim Vorübergehen an einer Borkenkäferfläche verdeutlichte Ralf Straußberger noch einmal die Dringlichkeit eines Waldumbaus. „Die Fichten mögen es eher kühl und feucht. Aufgrund des Klimawandels wird es den Fichten bei uns zu warm und zu trocken!“ so Straußberger. Er erklärt, dass Borkenkäfer kränkliche Fichten riechen können und diese deshalb zu hunderten und tausenden einzelne Bäume gezielt befallen.