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Jahreshauptversammlung 2014 der Kreisgruppe Roth

Umweltpreis für Erhalt alter Haustierrasen

BN verleiht Distelfink 2014 an Anita und Karl-Heinz Gerstner aus Eysölden

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe des Bund Naturschutz mit dem Jubiläum 30 Jahre Ortsgruppe Wendelstein fand in Wendelstein statt. Dabei erhielten Anita und Karl-Heinz Gerstner vom Arche-Biohof aus Eysölden den Distelfink 2014. Die Goldene Verbandsnadel wurde an Karl-Heinz Donth aus Roth verliehen, die Silberne Verbandsnadel erhielt Erwin Galsterer aus Schwabach.

10.10.2014

 

Knapp 60 Mitglieder und Ehrengäste konnte Kreisvorsitzender Michael Stöhr im Sportpark Restaurant des FV Wendelstein begrüßen. Klaus Vogel, 2. Bürgermeister des Marktes Wendelstein überbrachte die Glückwünsche es 1. Bürgermeisters Werner Langhans und betonte, dass es seiner Meinung nach beim Naturschutz um nichts weniger „Sein oder Nichtsein“ gehe. Robert Pfann, 1. Bürgermeister von Schwanstetten, überbrachte ein Geburtstagsgeschenk und stellte fest, wie wichtig es sei, „die Menschen für die Belange der Umwelt zu sensibilisieren“. Glückwünsche überbrachten auch Hans Raithel, 2. Bürgermeister von Roth, Hermann Kratzer, 2. Bürgermeister aus Greding, Ulla Dietzel, 2. Bürgermeisterin aus Hilpoltstein und Ursula Klobe, 2. Bürgermeisterin aus Thalmässing.
Hartmut Seibold, 2. Vorsitzender des Energiebündels Roth-Schwabach, war dankbar dafür, dass der BN Geburtshilfe beim Energiebündel geleistet habe und sich weiter so vorbildlich engagiere. Forstdirektor Harald Gebhardt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, führte aus, dass die Waldentwicklung hin zu stabilen Mischwäldern bei Privatwaldbesitzern bei der Forstverwaltung eine wichtige Aufgabe darstelle. Boris Czerwenka, Kreisvorstand von B´90/Die Grünen erinnerte daran, dass die Natur eine Lobby braucht und dass der BN hier hervorragende Arbeit macht. Max Netter, Kreisrat der FDP war sich sicher, dass man die Natur hegen und pflegen muss, wenn die Gattung Mensch überleben will.

Bei seiner Rückschau auf das vergangene Jahr stellte Michael Stöhr vor allem das Wildkatzenprojekt heraus. Viele Freiwillige, darunter auch ein Gruppe Auszubildender von Forstbetrieb Allersberg, haben im Frühjahr mithilfe von Lockstöcken Haarproben im Landkreis gesammelt. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen gibt es leider erst im November, so Michael Stöhr weiter. Aktionen und Kundgebungen gegen das Freihandelsabkommen TIP fanden ebenso statt wie Informationen und Teilnahme an den Protesten gegen die geplanten Gleichstromtrassen.

Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Distelfink 2014 an das Ehepaar Anita und Karl-Heinz Gerstner vom Bioland-Archehof aus Eysölden. Sie betreiben seit 3 Jahrzehnten einen Bauernhof und erhielten von 2 Jahren die Ernennung zum Archehof. Als Mitglied in der Gesellschaft zur Erhaltung gefährdeter Haustierrasen (GEH) haben sie sich dem Erhalt dieser seltenen Haustierrasen verschrieben. Insgesamt gibt es bei den Gerstners gut 200 Schafe und 50 Ziegen, darunter Krainer und Alpines Steinschaf, Brillenschaf, Karakulschaf, Zackelschaf, Pfauenziege, und Schwarzhalsziege. Auch mehrere Vertreter alter Geflügelrassen tummeln sich auf dem Hof: Bronzeputen, Emdender Gänse, Bayerische Landgänse, Orpingtonenten und Pommernenten, um nur einige zu nennen. Mit den Schafen und Ziegen betreibt die Familie Gerstner Landschaftpflege auf Flächen, die maschinell oder wirtschaftlich nicht nutzbar sind. Filzprodukte, Felle und Wolle sowie Lamm- und Ziegenfleisch werden vermarktet.

Die Goldene Verbandsnadel erhält in diesem Jahr Karl-Heinz Donth aus Roth für seine Naturschutzaktivitäten seit knapp 40 Jahren innerhalb und außerhalb des Bund Naturschutz. So war er Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Roth im Jahre 1983 und ist seit Beginn der Naturschutzwacht des Landkreises dabei. Für das jahrelange Engagement unter anderem bei der jährlichen Amphibienaktion oder als Biotopbeauftragter der Kreisgruppe dankte ihm der Rother Ortsvorsitzende Richard Radle.

Die Silberne Verbandnadel geht in diesem Jahr an Erwin Galsterer aus Schwabach, der vor 30 Jahren die Ortsgruppe Wendelstein mit gegründet hat und sich gegen die damals geplante Verlagerung des Nürnberger Rangierbahnhofs in den Reichswald engagierte. Der heutige BN-Ortsvorsitzende Stefan Pieger dankte ihm für seinen Einsatz herzlich.

Zum Jubiläum 30 Jahre Ortsgruppe Wendelstein erinnerte Erwin Galsterer an die Anfangsjahre des Naturschutzes im Ort. „Völlig überraschend“, wie er sagte , sei er 1984 gleich zum 1. Vorsitzenden bei der Gründungsversammlung gewählt worden. Wichtige Themen damals waren das Waldsterben, dessen dramatische Auswirkungen die Ortsgruppe mit einer Exkursion in die damalige Tschechoslowakei mit eigenen Augen besichtigen konnte. Weiter gab es Pflanzaktionen, Unterschriftensammlungen und vieles mehr.

Die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes Nürnberg-Feucht-Wendelstein, die die Gemeinde Feucht vorantreibt, war sein aktiver Einstieg in den Bund Naturschutz, erzählte Stefan Pieger, der derzeitige Ortsvorsitzende des BN in Wendelstein. Bei einer von ihm initiierten Mitgliederversammlung wurde vor sechs Jahren ein neuer Vorstand gewählt, der bis heute sehr aktiv ist. Kernthema ist nach wie vor der Schutz des Nürnberger Reichswaldes vor weiteren Eingriffen. „Sie können sich sicher sein, wir werden weiter unsere Finger in Wunden legen, wo immer es nötig ist“, so Stefan Pieger zum Abschluss seines Berichtes.