Nützlinge im Garten: So fördern Sie die natürliche Schädlingsbekämpfung und schaffen ein lebendiges Ökosystem
Nützlinge gegen Schädlinge – so funktioniert’s
„Verschiedene Insektenlarven, darunter Schlupfwespen, Marienkäfer, Florfliegen und Schwebfliegen, fressen bis zur Verpuppung hunderte Blattläuse“, so Richard Radle von der Kreisgruppe Roth im BUND Naturschutz. Auch die ausgewachsenen Tiere ernähren sich noch von den Schädlingen. Marienkäfer lassen sich leicht anlocken, wenn Sie auf Insektizide verzichten und natürliche Pflanzen und Strukturen bieten. Diese Nützlinge folgen oft den Beutetieren und finden so den Weg in Ihren Garten.
So locken Sie Nützlinge an: Schaffen Sie natürliche Verstecke: Bieten Sie Büsche, Hecken, Totholz oder Mauerritzen, in denen Nützlinge ihre Eier ablegen, sich ausruhen oder bei schlechtem Wetter verpuppen können. Pflanzen Sie Blühpflanzen: Heimische Blumen, die Nektar und Pollen liefern, ziehen Florfliegen, Schwebfliegen und Bienen an. Besonders geeignet sind Pflanzen wie Sonnenblumen, Disteln oder Wildblumenwiesen. Legen Sie Überwinterungsquartiere an: In frostfreien Ecken, Gartenhäusern, unter Steinen oder Laub können Florfliegen und Marienkäfer den Winter überleben.
Vögel – natürliche Schädlingsbekämpfer im Garten
Viele Vogelarten helfen, Schädlinge zu reduzieren. Drosseln fressen Schnecken, Blaumeisen vertilgen Raupen und Blattläuse, während Elstern Käfer, Raupen und Asseln fressen. Sie können die Vögel in Ihrem Garten unterstützen, indem Sie Nistkästen aufhängen oder selbst bauen, Hecken und Gebüsche als Verstecke und Nistplätze pflanzen, sauberes Wasser in Trink- und Badeschalen bereitstellen, keine Spritzmittel oder Klebefallen verwenden, Beerensträucher und Obstbäume pflanzen, die im Winter Nahrung bieten und abgeblühte Pflanzen und Samenstände stehen lassen, um Futter im Spätsommer und Herbst zu sichern.
Igel – die nächtlichen Helfer gegen Schädlinge
Igel sind nützliche Gartenbewohner, die sich von Raupen, Asseln, Käfern, Würmern und Schnecken ernähren. Sie sind besonders im Herbst aktiv und helfen, den Garten frei von unerwünschten Schädlingen zu halten. Das hilft Igeln: Unterholzreiche Hecken, Totholz- und Reisighaufen als Verstecke anlegen, keine Gartengifte verwenden, Löcher in Zäune (mindestens 10x10 cm) schneiden, damit die Tiere in den Garten können, Schächte abdecken, um Unfälle zu vermeiden, keine Milch geben und sich vor der Zufütterung informieren und eine Igeltränke aufstellen.
Verstecke und Überwinterungshilfen für Nützlinge im Garten
Damit sich Nützlinge wie Vögel, Insekten, Igel und andere Tiere in Ihrem Garten wohlfühlen und das ganze Jahr über helfen können, ist es wichtig, ihnen geeignete Rückzugsorte anzubieten. „Ein aufgeräumter Garten mag zwar in unseren Augen schön sein, aber für viele Nützlinge ist er dann nicht attraktiv“, erläutert Radle. „Schaffen Sie stattdessen natürliche Verstecke, die Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten bieten, wie etwa einen Totholzhaufen.“ Man nimmt am besten einen ruhigen Ort im Garten, der auch in den kommenden Jahren nicht verändert wird. Verwenden Sie abgestorbene Zweige, Äste, Wurzeln und Laub, stapeln Sie das Totholz locker aufeinander, sodass Hohlräume entstehen, in denen Tiere Unterschlupf finden können, Fügen Sie gelegentlich Laub hinzu oder verteilen Sie es über den Haufen, um zusätzliche Verstecke zu schaffen. Nach einigen Monaten können Sie den Haufen bei Bedarf wieder auffüllen, wenn er zerfallen ist.
Indem Sie diese Tipps befolgen, schaffen Sie einen naturnahen Garten, in dem Nützlinge das ganze Jahr über einen Platz finden. Das fördert nicht nur die Artenvielfalt, sondern hilft auch dabei, Ihre Pflanzen auf natürliche Weise vor Schädlingen zu schützen.
Wenn Sie noch Fragen haben oder Tipps brauchen, helfen wir Ihnen gern weiter