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Parteiengespräch mit B´90/Die Grünen

Zur zweiten Runde der Parteiengespräche mit Bündnis 90/die Grünen begrüßte die BN-Kreisvorsitzende Beate Grüner Anfang Januar 2020 die Kreisrätin und Sprecherin des Kreisvorstands Dr. Ursula Burkhardt, ihren Vorstandskollegen Christoph Leikam, die Kreisrätin Birgit Helbig aus Abenberg und Lukas Warlich vom Ortsverband Hilpoltstein.

16.01.2020

Zur zweiten Runde der Parteiengespräche mit Bündnis 90/die Grünen begrüßte die BN-Kreisvorsitzende Beate Grüner die Kreisrätin und Sprecherin des Kreisvorstands Dr. Ursula Burkhardt, ihren Vorstandskollegen Christoph Leikam, die Kreisrätin Birgit Helbig aus Abenberg und Lukas Warlich vom Ortsverband Hilpoltstein. Zum ersten Thema des Abends, dem Flächenverbrauch, wollte BN-Kreisvorsitzende Beate Grüner wissen, wie die Grünen auf Landkreisebene auf den Flächenverbrauch einwirken wollen und wie die grundsätzliche Haltung der Grünen zum Flächenverbrauch ist. Dr. Ursula Burkhardt teilte mit, dass das Ziel der Grünen ein Flächenverbrauch von 5 ha pro Tag in Bayern ist, was auch Ziel des von den Grünen initiierten Volksbegehrens war, das leider aus formalen Gründen scheiterte. "Die Flächenausweisungen finden in den Gemeinden statt", so Christoph Leikam von den Grünen aus Hilpoltstein, "um da etwas zu reduzieren, braucht es konkrete Vorgaben der Landespolitik". Kreisrätin Birgit Helbig aus Abenberg erläuterte, dass in ihrer Kommune die Versiegelung schöngeredet werde. So gelte etwa  das fünf Hektar große Mega-Gewächshaus als nicht versiegelt. Auch müssten Fahrradwege nicht immer parallel zu Straßen gebaut werden, es gebe genug Flurwege, die man benutzen könne. In den Dörfern stünden oft Gebäude wie Maschinenhallen und Ställe leer, so Christoph Leikam weiter. Wir müssen mit den Eigentümern ins Gespräch kommen, um diese für Kleingewerbe nutzbar zumachen."Generell muss alles genutzt werden, was schon da ist". Lukas Warlich von den Grünen aus Hilpoltstein sieht große Schwierigkeiten gerade für junge Leute, auf den Dörfern an Wohnraum zu kommen, obwohl große Häuser mit wenigen Bewohnern da sind. Das konnte Christoph Leikam nur bestätigen. Es gebe in Hilpoltstein und anderen Kommunen Bereiche, wo ältere Leute in sehr großen Anwesen wohnen und das eventuell gar nicht mehr wollen. Andererseits fehlen Wohnungen für junge Familien. "Es gibt aber auch Gemeinden, wo alte Häuser von jungen Familien gekauft und renoviert werden und wo das gut funktioniert", teilte Birgit Helbig mit. "Aber leer stehende Gebäude sind  auch Spekulationsobjekte". Auch hier helfen der politische Wille und ein Blick über den Tellerrand, so Christoph Leikam. Länder wie die Niederlande haben sehr viel Erfahrung und Erfolg mit der Reaktivierung von Leerstand. Stefan Pieger, stellvertretender Kreisvorsitzender des BN, meinte, dass man den Generationswechsel in den Kommunen begleiten und stimulieren müsse. Mehr Wohnungen und neue Wohnformen für Ältere, die dann ihre Häuser abgeben könnten. Die Gemeinden würden dann auch nicht schrumpfen, wenn mehrköpfige Familien einziehen. Karl-Heinz Donth vom BN aus Roth führte aus, dass man früher und oft auch jetzt noch beim Bauen zu kurzfristig dachte. Das Ergebnis sind  Einfamilienhäuser, die man nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten umbauen kann. Ein gutes Beispiel für das Flächensparen bei Gewerbe ist für Lukas Warlich der flächensparende Neubau der Fa. Klingele in Hilpoltstein auf einer bereits versiegelten Fläche. Für Stefan Pieger ist die Flächenausweisung immer auch politischer Wille. In die gleiche Kerbe hieb auch Birgit Helbig, die neue Ideen beim Wohnen vermisst. Dr. Ursula Burkhardt teilte zum Abschluss des Themas mit, dass die grüne MdL Ursula Sowa, Architektin aus Bamberg, eine internationale Bauausstellung  anregt, die über ganz Bayern verteilt experimentelle Bauweisen und Wohnformen vorstellt.

Zum zweiten Thema des Abends, dem Artenschutz, erläuterte Karl-Heinz Donth, BN-Biotopbeauftragter, die Ergebnisse einer Untersuchung, die von der BN-Kreisgruppe im Jahr 2018 zum Thema Blühflächen durchgeführt wurde. Es wurden dazu Tagfalter, Heuschrecken und Pflanzen auf natürlichen Blühflächen wie extensiven Wiesen, Rainen und Streuobstwiesen und künstlichen Blühstreifen aufgenommen. Als Ergebnis war festzuhalten, dass auf extensiven, natürlichen Flächen mehr Arten und Rote-Liste-Arten gefunden wurde, auf künstlichen Blühstreifen weniger Arten und keine Rote-Liste-Arten. Zum Erhalten und Verbessern  der Artenvielfalt sei der Ansatz des Bund Naturschutz der Erhalt des Altbestandes an extensiven Flächen bei richtiger Pflege. Dies sei zum Beispiel mähen mit Mahdgutabfuhr statt mulchen. Auch müssten Ökokontoflächen überwacht, gepflegt und entwickelt werden. Extensive Flächen in kommunalem Besitz müssten erhalten werden, intensiv bewirtschaftete Flächen extensiviert werden. Lukas Warlich von den Grünen aus Hilpoltstein schlug vor, kommunale Flächen an extensiv wirtschaftende Betriebe  mit entsprechenden Auflagen zu vergeben und auch die Bauhofmitarbeiter zu schulen. BN-Kreisvorsitzende Beate Grüner beobachtet einen gewissen Aktionismus bei Kommunen, Blühflächen anzulegen." Das muss man unbedingt durch Fachleute anleiten, damit auch die Artenvielfalt profitiert", so Beate Grüner. Der Bund Naturschutz sei da gerne bereit, sich einzubringen.  Kreisrätin Birgit Helbig sieht die Entwicklung positiv. "Es ist eine Menge in den letzten Jahren angeschoben worden, gerade auch von den Grünen. Wir müssen den Rückenwind für Artenschutz jetzt nutzen".  Zum Abschluss bedankte sich BN-Kreisvorsitzende Beate Grüner für die engagierte Diskussion.