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Trinkwasser muss in öffentlicher Hand bleiben - Parteiengespräch mit SPD

Zum Abschluss der diesjährigen Parteiengespräche begrüßte Beate Grüner, BUND Naturschutz-Vorsitzende der Kreisgruppe Roth, zahlreiche Vertreter der SPD, darunter u.a. Bürgermeister Andreas Buckreus, der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Carsten Träger und der Rother Bundestagsabgeordnete Jan Plobner.

21.05.2024

Richard Radle von der BN-Kreisgruppe führte in das Thema des Abends „Wasser – Trinkwasser und Wasser in der Landschaft“ ein: In der Region sind Flüsse und Bäche in keinem guten Zustand, das Grundwasser ist mit Nitrat und Pestiziden belastet, außerdem gibt es Trockenperioden mit Dürren, aber auch Starkregen mit Überflutungen.

Bürgermeister Buckreus erläuterte am Beispiel des Babenbaches, der gerade renaturiert wird, dass solche Projekte oft mehrere Jahre dauern, weil den Kommunen die notwendigen Kapazitäten fehlten. Carsten Träger war sich sicher, dass alles schneller gehen könnte. Gerade die starke Lobby für Wasserkraftwerke verhinderte durch ihren Einsatz auch für kleine Querbauwerke weitere Verbesserungen.

 

Wie denn die Situation in den Kommunen bei der Gewässerbelastung mit Schadstoffen sei, wollte Beate Grüner wissen. Ursula Klobe, stellvertretende Landrätin und Kreisrätin aus Thalmässing, gab zu bedenken, dass es vor allem im südlichen Landkreis noch Kleinkläranlagen mit unzureichender Klärung gebe. Früher waren diese ausreichend, aber heute werden mehr problematische Stoffe wie etwa Medikamente eingeleitet. Und leider werde die Toilette immer noch als Entsorgungsstation missbraucht. Heinz Röttenbacher, Gemeinderat aus Rednitzhembach, konnte beitragen, dass der Klärschlamm zunehmend Probleme bereitet; es gebe kaum noch Abnehmer. Karl-Heinz Donth warf ein, dass Klärschlamm bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein begehrter Dünger war, aber dann nahm die Belastung mit Schwermetallen sehr zu. Es gibt auch punktuelle Schwierigkeiten mit den sogenannten „Ewigkeitschemikalien“, beispielsweise dem PFAS-Schaum der Bundeswehr, wie Andreas Buckreus ergänzte. Für Wolfgang Schmid von der SPD aus Büchenbach wäre es wichtig, überall weniger Schadstoffe einzubringen.

Im nächsten Themenblock ging es u.a. um Wasser, das grundsätzlich mehr in der Fläche gehalten werden müsse. Andreas Buckreus berichtete, dass für neue Baugebiete in Roth gelte: „Kein Tropfen Regenwasser verlässt das Grundstück“. Das sei vorbildlich. MdB Carsten Träger verwies auf die nationale Wasserstrategie der Bundesregierung mit dem Ziel, Wasser besser in der Fläche zu halten, um auf diese Weise Dürren zu verhindern oder zumindest abzumildern.

Zum Thema „Trinkwasser und Schutzgebieten“ wies Beate Grüner darauf hin, dass bei Wasserschutzgebieten Bayern leider bundesweit Schlusslicht sei. Auch stellvertretender Kreisvorsitzender Stefan Pieger sieht hier großen Handlungsbedarf der Kommunen. Die Wasserschutzgebiete müssten vergrößert werden. Oft seien sie in der Vergangenheit zu klein ausgewiesen worden, so dass man jetzt wie etwa in Allersberg beim Amazon-Projekt Probleme bekommt. Für Kreisrätin Ute Mahl aus Hilpoltstein war klar, dass die Trinkwasserversorgung unbedingt in öffentlicher Hand bleiben muss. Auch Andreas Buckreus schlug in die gleiche Kerbe: „Die kommunale Wasserversorgung muss vergrößert werden, um die Schlagkraft zu erhöhen und sie in öffentlicher Hand zu behalten“.

Das Thema „Wasser“ müsse unbedingt mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden, fasste Beate Grüner zusammen. Viele Bürgerinnen und Bürger wissen nicht, wie teuer die Wasser- und Abwasserversorgung sei, und was man auch als Verbraucherin und Verbraucher tun könne. SPD-Unterbezirksvorsitzender Mike Müller aus Schwanstetten schlug vor, dass die SPD-Ortsvereine Aktionstage zum Thema „Wasser“ organisieren und auch Unternehmen dazu einladen könnten. Kreisrat Marcel Schneider kann sich auch Kampagnen zur besseren Wertschätzung des Wassers vorstellen.

Beate Grüner bedankte sich zum Abschluss für die engagierte und konstruktive Diskussion legte den Politikern ans Herz, das Thema „Wasser“ besser zu verbreiten und in die Öffentlichkeit zu bringen.